Skip to content Skip to footer

Die Bildsprache in der Kommunikation von Sport und Bewegung: Vielfalt sichtbar machen!

In der Sport- und Bewegungskommunikation spielt die Bildsprache eine zentrale Rolle. Doch wie inklusiv sind die Bilder, die wir täglich in diesem Kontext sehen? Häufig dominieren stereotype Darstellungen von schlanken, jungen und weißen Menschen. Unbewusst schließen wir durch diese visuelle Normierung Personengruppen aus – insbesondere diejenigen, die von Sportangeboten profitieren könnten.

Stellen Sie sich vor, Sie möchten ein teilbares Bild in die sozialen Netzwerke senden, mit dem Sie ein Sportangebot oder ein Angebot eines Sportverbandes kommunizieren möchten. Wie sehen die Personen aus, die Sie vor Ihrem inneren Auge sehen? Sehen Sie eine schlanke, sportliche, weiße Person auf einer Laufbahn oder in einem Schwimmbecken?

Die Antwort darauf gibt häufig Aufschluss darüber, wie wir visuelle Kommunikation in der Sport- und Bewegungsszene gestalten – und wie einseitig diese oft ist. Sportvereine, Fitnessstudios und Sportverbände neigen dazu, ein bestimmtes Körperbild und eine spezifische Ästhetik zu fördern: fit, schlank, jung, weiß. Doch diese visuelle Normierung schließt ganze Personengruppen aus, obwohl genau diese oft Zielgruppe der Angebote sind. Übergewichtige Menschen, People of Color oder Menschen mit Behinderungen – sie alle kommen in den gängigen Bildern der Sportkommunikation nur selten vor. Stattdessen dominieren die immer gleichen, standardisierten Motive.

Warum ist das problematisch?

Das Dilemma liegt darin, dass eine solche Bildsprache nicht nur unrealistisch und idealtypisiert ist, sondern auch ungewollt exkludierend wirken kann. Sie schickt unterschwellig die Botschaft, dass Sport nur für Menschen mit einer bestimmten Körperform und Identität zugänglich ist – was das Gegenteil dessen ist, was viele Sportangebote eigentlich vermitteln möchten.

Weiter gedacht: sie stigmatisiert. Zielgruppen, die sich selbst nicht in der Bildsprache wiederfinden, fühlen sich unter Umständen nicht angesprochen oder gar ausgeschlossen. Das führt dazu, dass Angebote, die eigentlich für die breite Masse gedacht sind, nur einen Bruchteil ihrer potenziellen Teilnehmer:innen erreichen.

Vielfaltsdimensionen in der Bildsprache mitdenken

Es ist an der Zeit, eine vielfältigere und integrative Bildsprache in der Sport- und Bewegungskommunikation zu etablieren. Wenn wir über Inklusion und Diversität sprechen, muss das auch in den Bildern, die wir wählen, zum Ausdruck kommen. Dazu gehören nicht nur Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, sondern auch solche mit verschiedenen Körperformen, Altersstufen und Behinderungen. Ein Bild, das wirklich einlädt und zum Mitmachen animiert, zeigt Menschen in ihrer ganzen Bandbreite: beim Schwimmen, Laufen, Krafttraining oder beim Yoga – unabhängig davon, ob sie eine „ideale“ Figur haben oder nicht. Braucht das Mut? Ja, durchaus. Denn Bodyshaming durch Kommentierende ist im anonymen Raum der sozialen Netzwerke weit verbreitet. Die Moderation dessen ist aber nicht minder Aufgabe der Veröffentlichenden wie das Angebot an sich.

Ästhetik und Inklusion – ein Widerspruch?

Oftmals greifen Sportverbände auf stereotype Bilder zurück, weil sie als ästhetisch und professionell wahrgenommen werden. Doch Ästhetik muss nicht im Widerspruch zur Inklusion stehen. Ein breiteres, realistischeres Bild der Gesellschaft kann ebenfalls visuell ansprechend sein, wenn es authentisch und professionell inszeniert wird. Menschen wollen sich mit den Bildern, die sie sehen, identifizieren können. Eine visuelle Darstellung, die die Vielfalt der Gesellschaft abbildet, wirkt nicht nur sympathischer, sondern kann auch die Bindung an das Angebot und den Sportverband verstärken.

Fazit

Wenn Sie das nächste Mal ein Bild für die Kommunikation eines Sportangebots auswählen, denken Sie über die Vielfaltsdimensionen Ihrer Zielgruppe nach. Stellen Sie sicher, dass Ihre Bilder Menschen in ihrer ganzen Vielfalt zeigen, sodass sich jeder eingeladen fühlt, Teil Ihres Angebots zu sein. Es ist nicht nur eine Frage der ästhetischen Gestaltung, sondern auch der gesellschaftlichen Verantwortung, Bilder zu wählen, die niemanden ausschließen. Denn die schwierig zu erreichenden Zielgruppen, wie Nichtbeweger:innen oder vulnerable Zielgruppen sprechen Sie nur an, wenn Sie eine Lebensrealität abbilden, die kongruent zu der ist, die sie selbst erleben – in ihrem Umfeld und im Spiegel.

Leave a comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Go to Top